In dieser Inforubrik stellen wir eine Auswahl von Informationen zusammen, die die Themen des Dossiers berühren. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und verweisen auf staatliche und nicht-staatliche Quellen. Insbesondere bei den Zahlen zu Geflüchteten ist zu beachten, dass sie sich aktuell immer wieder ändern und sich die Angaben auf das jeweilige Jahr beziehen.
Flüchtlingszahlen weltweit (2013)
Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg hat die Zahl der Flüchtlinge weltweit die 50 Millionen überschritten. Laut UNO-Flüchtlingshilfe gab es 2013 51, 2 Millionen Flüchtlinge – 33,3 Millionen sind Binnenvertriebene, das heißt sie fliehen innerhalb ihres Landes. Neun von zehn Flüchtlingen (86 Prozent) lebten in Entwicklungsländern, weil sie nur ins Nachbarland fliehen können. 50 Prozent der Flüchtlinge weltweit waren Kinder.
Laut UNO-Flüchtlingshilfe sind die sieben größten Herkunftsländer von Flüchtlingen:
Afghanistan - 2,5 Millionen / Syrien - 2,4 Millionen / Somalia - 1,1 Millionen / Sudan - 649.300 / Demokratische Republik Kongo - 499.500 / Myanmar - 479.600 / Irak - 401.400
und die fünf größten Aufnahmeländer von Flüchtlingen:
Pakistan - 1,6 Millionen / Iran - 857.400 / Libanon - 856.500 / Jordanien - 641.900 / Türkei - 609.900
und die Länder mit den meisten Binnenvertriebenen:
Syrien - 6,5 Millionen / Kolumbien - 5,3 Millionen / Demokratische Republik Kongo - 2,9 Millionen / Sudan - 1,8 Millionen / Somalia - 1,1 Millionen / Irak - 954.100
Quelle
Die Flucht nach Europa
Datenprojekt „The migrant files“ – das Mittelmeer als Massengrab
Journalist_innen unter anderem der ‚Neuen Züricher Zeitung‘, von ‚El Confidencial‘ und ‚Le monde diplomatique‘ haben das Datenprojekt „The migrant files“ ins Leben gerufen. Ihre Recherchen zu Todesfällen und Vermisstenmeldungen zeigen: seit dem Jahr 2000 sind 25.000 Menschen auf dem Weg nach Europa ums Leben gekommen. Mit Grafiken, Texten und Hinweisen auf die Primärquellen haben die Journalist_innen ihr Wissen der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Zahlen und Statistiken zu Geflüchteten bietet unter anderem das UNHCR, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen.
Die aida – Asylum Information Database stellt Länderberichte, Statistiken, Informationen zu Asylverfahren und zu gesetzlichen Rahmenbedingungen in europäischen Staaten bereit, man kann auch Länder vergleichen.
Informationspapier des Mediendienst Integration zu den Menschen, die über das Mittelmeer nach Europa fliehen.
Europäische Grenz- und Asylpolitik
Pro Asyl bietet eine komplette Übersicht über die EU-Richtlinien und Verordnungen zum Download.
Amnesty International The Human Cost of Fortress Europe: Human Rights Violations against Migrants and Refugees at Europe’s Borders (Report)
Dossier der Heimatkunde-Redaktion zum Thema „Grenz- statt Menschenschutz? Asyl- und Flüchtlingspolitik in Europa“
Europäische Datenbank für Asylrechtssprechung
Jahresberichte des „European Asylum Support Service“
Geflüchtete in Deutschland und das deutsche Asylsystem
Aktuelle Zahlen über Asylsuchende in Deutschland auf der Website des Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.
Umfassende Informationen und weiterführende Links zum Thema bietet „Pro Asyl“.
Weiterführende Informationen, Arbeitshilfen, Gesetzestexte und anderes mehr auf der Website des Informationsverbund Flucht und Migration.
Einen Überblick über das Thema „Flucht und Asyl“ auf der Website des Mediendienst Integration.
Unterbringung von Asylsuchenden in Deutschland/Residenzpflicht
Einen Überblick über Unterkünfte für Asylsuchende/ Flüchtlingslager in Deutschland gibt Pro Asyl.
Auch wenn die in Europa in dieser Form einmalige Residenzpflicht nun zum größten Teil aufgehoben werden soll, so bestimmte sie doch lange Zeit das Leben von Geflüchteten in Deutschland und beschränkte ihre Bewegungsfreiheit massiv. Anschaulich zeigt dies eine Karte von Pro Asyl.
Asylkompromiss 1993 und 2014
Das Deutsche Institut für Menschenrechte veröffentlichte 2009 das Gutachten von Ruth Weinzierl zum Thema „Der Asylkompromiss 1993 auf dem Prüfstand. Gutachten zur Vereinbarkeit der deutschen Regelungen über sichere EU-Staaten und sichere Drittstaaten mit der Europäischen Menschenrechtskonvention, dem EU-Recht und dem Deutschen Grundgesetz“.
Ein Rückblich auf die „Asyldebatte 20 Jahre danach“ in einem Essay von Hendrik Cremer, ebenfalls vom Deutschen Institut für Menschenrechte publiziert.
Karin Waringo hat unlängst für Pro Asyl eine Studie zum Thema „Serbien – ein sicherer Herkunftsstaat von Asylsuchenden in Deutschland? Eine Auswertung von Quellen zur Menschenrechtssituation“ geschrieben.
Gemeinsam haben Reinhard Marx und Karin Waringo ein Gutachten für Pro Asyl zum Thema „Serbien, Mazedonien und Bosnien und Herzegowina: Zur faktischen und rechtlichen Bewertung des Gesetzgebungsvorhabens der Großen Koalition zur Einstufung von Westbalkanstaaten als ‚sichere Herkunftsstaaten’ verfasst.
Die Refugee-Bewegung in Deutschland
Selbstorganisierung von Geflüchteten Frauen „Women in Exile“.
Karawane für die Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen.
Camp der Geflüchteten am Oranienplatz.
Initiative Lampedusa in Hamburg.
Refugee Movement Sachsen-Anhalt
Rechte Hetze und Angriffe gegen Geflüchtete
Die Amadeu Antonio Stiftung und Pro Asyl haben eine Broschüre zum Thema „Die Brandstifter: Rechte Hetze gegen Flüchtlinge“ herausgegeben.
Eine „Chronik zu Angriffen und Hetze gegen Flüchtlinge 2014“ bietet das netz-gegen-nazis.de.
Dokumentationsarchiv „Monitoring Agitation Against Refugees in Germany“ visualisiert auf einer Karte rassistische und rechtsmotivierte Aktionen und Übergriffe gegenüber Geflüchteten.
Lokale Willkommensinitiativen und Aktionsbündnisse
Die Amadeu Antonio Stiftung und Pro Asyl haben eine Broschüre zum Thema „Refugees Welcome: Gemeinsam Willkommenskultur gestalten“ herausgegeben, in der verschiedene Willkommensinitiativen bundesweit vorgestellt werden.
Die Website des Netzwerks „Hellersdorf hilft“.
Bundesarbeitsgemeinschaft Kirchenasyl.
Photographers in Solidarity.